Heute gabs zum ersten Mal dieses Jahr ein richtiges “Herbststürmchen”, vielleicht 50-60 km/h. Wir sind zum Kamm eines kleinen Berges aufgestiegen und haben uns so richtig durchpusten lassen. Manchmal hab ich die Arme ausgebreitet und der Wind hat meine Jacke erfasst und mich geschoben, juhu! Über den Himmel hat er grau-weiße Wolkenfetzen getrieben. Schon gegen halb 4 wurden sie langsam zart apricot-farben … .
Wenns so kräftig windet, werfen uns die Pappeln besonders viele Blatt-Knospen ab, es lohnt sich also, bald danach zu schauen. Ich liebe Pappelknospentee mit seinem balsamischen Duft. Die Pappeln schenken uns wie ihre Weide-Schwestern Salicylsäure, die – wie Aspirin – entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Die blutverdünnende Wirkung ist bei den pflanzlichen Salicylsäuren nur schwach vorhanden. Der große Vorteil der pflanzlichen Salicylsäuren ist, dass sie in einer Vorform von Acetylsalicylsäure durch den Magen gehen und deshalb nicht wie das Aspirin bei längerem Gebrauch Magenblutungen auslösen! Erst in der Darmschleimhaut werden sie dann zu ASS umgebaut. Die Pharmaindustrie, die diesen in der Weide entdeckten und aus Mädesüß zum ersten Mal extrahierten Stoff synthetisch nachbaut, kriegt das eben nicht so genial hin wie unsere Pflanzen :) …
Die Pappel ist ja auch eine Bachblüte – Aspen. Aspen hilft bei unklaren Ängsten, ist hilfreich für sehr sensible, empfindliche, leicht zu beängstigende Menschen – die eben leicht mal “Zittern wie Espenlaub” – Espe ist ein anderer Name für die Zitterpappel. Die Zitterpappel, populus tremula, aus der Familie der Salicaeae, der Weidengewächse, zeigt diese Pappelsignatur am deutlichsten: beim leichtesten Windstoß beginnen ihre Blätter zu flattern und zu “zittern”. So reagieren auch manche Menschen: beim leichtesten Wind, der leichtesten Irritation von außen beginnen sie zu flattern. Ihre Sensibilität ist eine Gabe, kann aber auch sehr anstrengend sein. Da kann die Pappel unterstützen, ruhiger zu werden, mehr Erdung zu bekommen und Gelassenheit. Die schnellste Wirkung wird wohl die Blütenessenz zeigen, gut sind aber auch Pappelknospentee oder – ebenfalls balsamisch duftend – eine Pappelknospenräucherung (diese natürlich aus getrockneten Knospen).