Heuer beginne ich wieder mit unregelmäßigen Tagebucheinträgen.
Ich hatte ja versprochen, noch mehr über Anwendungen der Schlehe zu schreiben; deshalb jetzt hier das Saftrezept: frisch gesammelte Schlehen in einem flachen Gefäß ausbreiten, mit kochendem Wasser übergießen, abdecken, 24 Stunden ziehen lassen. Die Flüssigkeit abseihen und wieder auf 100 Grad erwärmen, wieder die Schlehen übergießen, 24 Stunden ziehen lassen; das Selbe nochmal wiederholen. Nach diesem 3. Mal ist der Saft dunkel, schwer und süß – ohne einen Krümel Zucker! Entweder gleich genießen, weils so unwiderstehlich gut schmeckt, oder zur Haltbarmachung nochmal erhitzen und in Flaschen füllen.
Damit trinken wir einen Stärkungstrunk, der besonders gut in die dunkle Zeit passt. Denn die Schlehe ist nicht nur aufbauend in der Rekonvaleszens, stärkend, beruhigend, schlaffördernd, entsäuernd und stressausgleichend, sie bringt uns auch mit den Themen des ewigen Kreislaufs von Leben und Tod in Verbindung – sie erinnert uns -mit ihren fast schwarzen Beeren an die dunklen Seiten des Jahres, ans Loslassen, Nach-Innen-Gehen. Genießen wir diesen kostbaren Saft Schlückchen für Schlückchen …